Aufwändige Spitzenacessoires waren ein typisches Merkmal in der Belle Epoque vor dem Ersten Weltkrieg. Als die Mode in den 1920er und 30er Jahren deutlich sachlicher wurde, galten Kragen, Besätze und Galons aus Spitzen als eleganter Kontrast zu einfachen Kleidern und Blusen.
Spitzenkragen und Ausschnitteinsätze fanden stets in vielfältigen Formen Verwendung, u.a. als Bubi-, Steh- und Matrosenkragen oder als große Schulterkragen, Fichus und Boleros. Später erreichten diese Acessoires nie wieder die Bedeutung wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie werden jedoch bis heute von der Mode immer wieder aufgegriffen und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst.
In der Sammlung der Schaustickerei befinden sich ca. 150 Zierkragen und -einsätze, vor allem aus der Hochzeit der „Plauener Spitze“ vor 1914. Sie zeigen aber auch das Bemühen, nach 1920 mit flächig-floralen oder geometrischen Motiven der neuen Mode des Art Déco Rechnung zu tragen. Die Sammlung gibt damit einen interessanten Einblick in die Gestaltung eines modischen Acessoires aus Spitze.